006. Das Herdabild bei Zwickau. |
|
(Köhler, Volksbrauch im Voigtlande. 1867, S. 447.) Nach der Sage soll das Bild der Herda von Rügen in die Zwickauer Gegend gebracht worden sein. In dem Schwanenteiche wusch man den Wagen der Göttin, und es soll sich ihr Dienst daselbst noch lange erhalten haben.
Wie berichtet wird, befand sich auf einer Insel im Meer ein heiliger Hain und in demselben stand ein mit Decken verhüllter Wagen, in welchem die Erdgöttin Nerthus (Herda), von Priestern geleitet, von Zeit zu Zeit ihren Umzug hielt. Wenn der von Kühen gezogene Wagen mit der Göttin durch das Land fuhr, hörte aller Krieg auf und im Frieden freuten sich die Sterblichen. War die Göttin wieder nach dem heiligen Hain zurückgekehrt, dann wurde ihr Wagen und sie selbst in einem See von Sklaven gewaschen, die dann das Wasser des Sees begrub. |