198. Der Wechselbalg. E-Mail

(Spieß, Aberglaube, Sitten, ec. d. s. Erzgeb. Dresden, S. 36.)


Ein unter sechs Wochen altes Kind soll nicht „über den Wechsel getragen werden“ (d. h. wohl, bald auf dem rechten, bald auf dem linken Arme), sonst holt es der Wechselbalg.


Hier erscheint der Wechselbalg als der auswechselnde Dämon. In der Lausitzer Sage ist dagegen der Wechselbalg ein geistesschwaches, missgestaltetes Kind, welches von einer aus dem Gebirge oder Walde kommenden alten Frau gegen das wohlgebildete, unter sechs Wochen alte Kind umgetauscht wird, wenn keine Person in dessen Nähe ist. (Haupt, Sagenbuch d. L. No. 71.) Ebenso tauschten nach einer schlesischen Sage die Feenixweibel ein auf dem Felde allein gelassenes kleines Kind gegen das ihrige um, welches verbuttet blieb und ebenfalls Wechselbalg genannt wurde. (Mitteilungen des mähr.-schles. Sudeten-Gebirgsvereins, 2. Jahrg. No. 7.)



 
< zurück   weiter >