(Ludw. Lamer im Glückauf 1882, S. 105.) Etwa halbwegs im Rabenauer Grunde, da wo die rote Weißeritz, nachdem sie schäumend zwischen großen Steinen sich durchgewunden, einen Bogen macht und sich vertieft, also dass man trotz klaren Wassers nicht auf den Grund sehen kann, ist der Nixentump, in welchem der alte Nix haust.
Wenn die Lübauer Bauern mit ihren schwerbeladenen Wagen den steilen Feldweg am Anfange der nahegelegenen Planwiese hinauffuhren und die Gespanne trotz allen Antreibens die schweren Gefährte nicht den Berg hinaufzubringen vermochten, dann kam wohl der alte Nix mit seinen zwei Schimmeln, legte sich vor den Wagen und nun gings unter fröhlichem Hohrufen und Peitschenknall den Berg hinauf, als wären es bloß leere Geschirre, waren die Gefährte oben angelangt, so dass nur noch ebene Straße vor ihnen lag, dann verschwand plötzlich der alte Nix mit seinen Schimmeln, ohne Lohn oder Dank abzuwarten. Auf der Planwiese pflegten auch die zwei Töchter des alten Nix die schneeweiße Wäsche zum Bleichen auszubreiten, war aber das Wetter dazu im Grunde nicht günstig, oder störte sie sonst öfteres Begängnis oder des Holzhauers Axtschlag, dann bleichten sie auf der Wiese, da wo rote und weiße Weißeritz ihre Wasser mischen. Manchmal verlangte es die beiden Töchter des Nix auch nach menschlicher Gesellschaft, dann kamen sie wohl nach Lübau, wenn in der Schenke die Fiedeln zum fröhlichen Tanze aufspielten, und tanzten da mit den jungen Burschen, so dass sie nichts von den Bauerndirnen unterschied, wie ein handbreiter nasser Streifen am Saume des Gewandes. Sie ließen sich dann auch wohl von ihren Tänzern manchmal bis an den Nixentump geleiten, entschwanden aber, dort angekommen, plötzlich ihren Augen, nie hat man gehört, dass sie einem Burschen den Zugang zum Nixentump eröffneten. |