245. Einige Saufbrüder werden vom Teufel bestraft. |
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(Meltzer, Hist. Schneebergensis. S. 1267.) An der böhmischen Grenze soll sich zugetragen haben, dass einst sechs berufene Säufer in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntage bis zum Morgen bestialisch gesoffen und dem Gemälde des Teufels an der Wand etliche Mal zugetrunken haben. Da einer von ihnen wegen empfundenen Schreckens zeitlich davon gegangen, sind die andern fünf des Morgens um sechs Uhr mit schlotternden und gebrochenen Hälsen tot gefunden worden. So haben sie zum Schrecken anderer bis an den dritten Tag gelegen.
Im wesentlichen damit übereinstimmend, erzählt auch eine Oberlausitzer Sage von fünf wüsten Gesellen bei Zittau, welche gar sehr miteinander geflucht hatten, so dass ihnen der böse Geist die Hälse so jämmerlich verdrehte, als wenn ihnen der Diebeshenker dieselben mit einem Rade zerstoßen hatte. Andern zum Abscheu ließ man die hässlichen Leichname ebenfalls drei Tage lang liegen. (Haupt, Sagenbuch der Lausitz, No, 126.) |