(F. A. Türke im Glückauf, 2. Jahrg., No. 3.) Von der alten, kleinen Katzenmühle bei Buchholz erzählt die Sage, dass einst in einem zu derselben gehörigen Stalle der Teufel sein Wesen getrieben und einige Zeit darauf ein Bärenführer seine zwei Bären nach einigen Bedenken des Müllers die Nacht über darin eingestellt habe, die den Teufel nach großem Lärm vertrieben hätten. Mehrere Tage darauf sei der Teufel im Walde zu dem Müller gekommen und habe ihn gefragt, ob er seine großen Katzen noch habe. Diese Frage sei vom Müller bejaht worden, worauf der Teufel sich schnell entfernt hätte und nie wiedergekehrt wäre.
Der Bär war ein Bild des Winters, der Vernichtung und des Todes. In der Schweiz erscheint er als neckendes Nachtgespenst und in Tirol als Ungetüm, das einen geisterhaften See bewohnt. Die nordischen Sagenhelden Dietrich und Artus erscheinen als Bären (Henne-Am-Rhyn, die deutsche Volkssage, S. 150), der Bär vertreibt Gespenster und beschützt, wenn er im Stalle ist, das Vieh vor Behexung. Ein Bär besiegt Unholde, welche einen Bauer beunruhigen, er ist dem Dämonenüberwinder Donar, vielleicht weil er wie dieser im Winter schläft, geheiligt. Nach einer Lausitzer Sage wird in der Ölmühle bei Frauendorf nicht der Teufel, sondern ein lästiger Wassernix von einem Bären vertrieben, und wie in der Katzenmühle bei Buchholz fragt er später den Müller, ob er seine große Katze noch habe, um nicht wieder zu kommen, als er aus diese Frage eine bejahende Antwort erhält. – In einer norwegischen Sage nennt ein Unhold den Bären ebenfalls große Katze. (Haupt, Sagenbuch d. Laus., No. 49. Veckenstedt, Wendische Sagen, S. 195.) |