274. Ein zaubernder Schüler zu Freiberg wird vom Teufel umgebracht. |
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(Moller, Theatrum Freibergense Chron. II., S. 19.) Im Jahre 1260 hat sich zu Freiberg ein Schüler (einige halten dafür, dass es ein Priester gewesen sei) in eine Jungfrau heftig verliebt, und um dieselbe zu gewinnen, hat er Rat und Hülfe bei einem Schwarzkünstler gesucht. Derselbe führte ihn in der Sachsenstadt in ein abgesondertes Gemach, stellte ihn in einen Kreis und begann seine gewöhnlichen Beschwörungen. Der Teufel ließ sich nicht lange bitten und erschien plötzlich in der Gestalt der begehrten Jungfrau. Da stand der Jüngling heftig auf und bot ihr aus dem Kreise die Hand. Doch zu seinem höchsten Unglück und Verderben riss ihn der Teufel zu sich und warf ihn gegen die Wand, so dass er auf der Stelle tot blieb. Aber auch der Schwarzkünstler erhielt seine Strafe. Der Teufel nahm den zerschmetterten Körper des Schülers und warf damit mit solcher Gewalt nach ihm, dass er daran „versterret die ganze Nacht winselnd gelegen und auch früh noch also gefunden wurde.“ Er wurde darnach zu gebührender Strafe gezogen.
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