297. Der Schatz im Schlosse zu Rabenau. E-Mail

(Mitgeteilt von Dir. Ludwig Lamer in Hainsberg.)


Vor 50 bis 60 Jahren standen von dem Rabenauer Schlosse noch mehrere Mauern und Gewölbe und auch ein Altan. Da erzählten alte Leute, frühere Raubritter hätten in dem Schlosse einen Schatz vergraben, welcher von einer großen, schwarzen Henne mit feurigen Augen versetzt oder verbannt sein sollte, diesen Schatz konnte nur derjenige finden, welcher eine gleiche Henne mit zur Stelle brachte. Die versetzte

Henne ließ sich von Zeit zu Zeit sehen und scharrte und kratzte grade auf der Stelle des Schlosshofes, wo der verbannte Schatz lag, verschwand aber jedes Mal, wenn sich ihr ein Mensch näherte. Schon in früherer Zeit hat man fleißig Schatzgräberei im Schlosse unternommen und sogar bis Ende der dreißiger Jahre dieses Jahrhunderts allen Ernstes Schätze gesucht, aber stets ohne Erfolg.


Hühner sind mythische Tiere. Sagen erzählen von Hühnern, welche goldene Eier legen, auch nehmen nach einem böhmischen Aberglauben Kobolde die Gestalt schwarzer Hühner an. Sollte die schwarze Henne unserer Sage ein solcher Schatz hütender Kobold, und die Henne, welche der Schatzgräber mitzubringen hat, ein Opfer sein, welches den unterirdischen Mächten darzubringen ist? - Auf dem Burgberge bei Mulda, wo ebenfalls nach der Sage ein Schatz vergraben liegt, lässt sich ein Huhn sehen, welches jedoch ein verzauberter Burgherr sein soll.



 
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