410. Der heillose Bäcker in Freiberg. E-Mail

(Ziehnert, Sachsens Volkssagen. Pros. Anhang, No. 9.)


Im Jahre 1471 wohnte in Freiberg auf der Burggasse, dem Oberkloster gegenüber, ein Bäcker, namens Werner Kühn, ein gottloser Mann, der an Fluchen und Lästern sein Vergnügen fand. Derselbe brachte seine Mitbürger in großes Unglück.

Als er eines Morgens (am 24. Juli) seinen Backofen heizte, wollte das feuchte Holz nicht sogleich brennen, so dass der gottlose Mann wütend darüber wurde und rief: „Ha, du verfluchtes Feuer, so brenne doch in aller Teufels Namen!“ Das war ein heilloser Fluch und Gott ließ ihn in Erfüllung gehen. Das Feuer schlug alsbald zum Ofen heraus und in wenig Augenblicken stand das ganze Haus in Flammen. Nach drei Stunden lag Freiberg in Trümmer und Asche. Nur die alte Frauenkirche, die meißnische Gasse und die halbe Sächsstadt blieben stehen.



 
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