499. Entdeckung der Altenberger Zwitter. E-Mail

(Meißner, Umständliche Begebenheit von der Bergstadt Altenberg. Dreßden und Leipzig, 1747, S. 2.)


Als Anno 1458 in dem ehemaligen Walde, welcher dem Herrn Walzig von Bärenstein eigentümlich zugestanden, ein Köhler einen Meiler auf einem mächtigen flachen Gange, welcher jetzt die alte Fundgrube genannt wird, zugerichtet hatte, traf er im Ausstoßen Zinn an. Denn die am Tage gelegenen Zwitter, welche der Köhler zu seinem Kohlenbrennen lange Zeit hindurch zum Unterlegen gebraucht hatte, waren durch die heftige Hitze nach und nach zermalmt und mürbe gebrannt worden, so dass endlich „berglauter Zinn“ zum Vorschein kam. Auf diese Art ist der so berufene Zwitterstock zum Altenberge unvermutet fündig geworden. Nachdem nun hierauf das Gerücht von diesem reichen Zinnbergwerke durchs Land erschollen, haben sich viele ausländische Bergleute an dem Platze niedergelassen und die Stadt Altenberg

gegründet.


Historisch ist, dass bereits in den letzten vierziger Jahren des 15. Jahrh. auf den, Schlosse zu Bärenstein die Ansänge zu einer Bergordnung neben einem förmlichen Bauplane für die Stadt Altenberg festgesetzt wurden. Kurfürst Friedrich der Weise aber verlieh bereits 1451 „dem Czynnern off dem Geusinge“ (worunter mit ziemlicher Sicherheit Altenberg zu verstehen ist) einen freien Markt und auch Stadtrechte. (Darstellung der Bau- und Kunstdenkmäler v. Sachsen, II. S. 1.)



 
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