558. Die Entstehung des Namens Frühbuß. |
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(Mündlich.) Frühbuß ist ein altes Bergstädtchen im böhmischen Gebirge, das einst weiter oben und zwar da lag, wo sich heute der Kranichsee ausbreitet. In diesem Moore ist es eines Tages versunken. Da haben sich die Bewohner tiefer angebaut, weil ihnen hier die vielen Zinnerze, welche aus dem Gebirgsschutte durch die Seifenarbeit gewonnen werden konnten, reichen Unterhalt versprachen. Die Gewinnung der Erze nahm sie auch so in Anspruch, dass sie den Bau ihrer Hütten und ihre häuslichen Arbeiten nur vor der Seifenarbeit vornehmen konnten, um bei dieser selbst keine Zeit zu versäumen. Solche Früharbeit aber nannte und nennt man noch jetzt in der Gegend „Frühbuß“, und von ihr erhielt in der Folge die Ansiedelung ihren Namen.
Bezüglich des ersten Teiles der Sage wird noch aus „die nuterirdischen Glocken im Kranichsee“ verwiesen. Das Wort „Frühbuß“ erinnert an das in manchen Gegenden, z. B. in Geringswalde und in der Oberlausitz gebräuchliche „herumbusseln“ = geschäftig da und dort in der Arbeit nachhelfen, und das davon abgeleitete „Hausbussel“, womit ein auf diese Weise tätiger Mensch bezeichnet wird. |