716. Weshalb keine Hoffnung auf ergiebigen Bergbau da war. E-Mail

(Meltzer, Hist. Schneeberg., S. 917.)


Am hohen Gebirge auf der Unruher Gang bei Neustädtel ist eine Zeche gewesen, die Hundsfliegen genannt. Der Schichtmeister hat geheißen Georg Rücker, und sein Vorstand Brosius Teuschel, der Steiger hat geheißen Simon Tod, der Häuer mit dem Zunamen Teufel, und der Junge Leckhänsel. Zur Zeit sind Nürnberger, so da gebauet, herein gekommen, und da sie alle diese Namen der Amt- und Arbeitsleute auf der Zeche gehört, hat einer unter ihnen gesagt: „Ei Lieber, es ist kein guter Name auf der ganzen Zeche, und kein anderer, als

Hundsfliegen, Rücker, Teuschel, Tod, Teufel, Lecker, was soll man da für gute Hoffnung haben? Ich will hinfort nicht mehr bauen.“ Es hat auch ein vornehmer Mann auf etlicher Leute Angaben am Gleeßberge geschürft und einen schönen Gang entblößet und die darauf angelegte Zeche „auf der fruchtbaren Sara“ genannt. Aber auf eine Zeit hat er seinem Eidam, einem berühmten und hochgelehrten Manne, auch einen Teil angeboten und geschenkt. Da derselbe aber von ungefähr der Zeche Namen gehört, hat er gesagt: „Mein lieber Herr Vater, ich komme wieder zurück mit meinem Kuxbauen, der Name hat eine so gar böse Bedeutung. Sara ist 90 Jahre alt geworden, ehe sie fruchtbar gewesen, sollte ich nun auch so lange warten, so würde mir die Zeit zu lange und ich nimmer da sein. Ich will mich hiermit freundlich bedanket haben.“



 
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