787. Die Abschiedstanne zwischen Mitweida und Gottesgab. |
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(Mitgeteilt von H. Weißflog aus Raschau.) An der Waldstraße, welche von Mitweida nach Gottesgab führt, stand hart an der sächsischen Grenze eine starke Tanne, man sagt, dass sieben Mann dieselbe kaum hätten umspannen können. Jetzt sieht man von derselben nur einen Stumpf, da der morsche Baum ausgebrannt und dadurch vernichtet worden ist. Diese Tanne hieß die „Abschiedstanne“, und man erzählt, dass einst an ihr Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen und der Schwedenkönig Gustav Adolf von einander Abschied genommen hätten. Ebenso knüpfte sich an den Baum folgende Sage:
Ein Graf von Schwarzenberg kehrte unverhofft von einer Fehde zurück und traf in seinem Schlosse bei seiner Gemahlin einen für treu gehaltenen Freund als Buhlen an. Darüber ergrimmte er dermaßen, dass er beide binden ließ und mit sich tief in den Forst führte. Hier gebot er ihnen, von einander und von dem Leben Abschied zu nehmen, nachdem sie dies getan hatten, fielen sie von seiner Hand. Dies aber soll an jener Tanne geschehen sein, welche davon den Namen Abschiedstanne erhielt. |