737. Schloss Hauenstein. E-Mail

(Wenisch, Sagen aus dem Joachimsthaler Bezirke, S. 103.)


Malerisch und majestätisch ruht das Schloss Hauenstein auf einem fast senkrecht abfallenden Basaltfelsen, welcher aus dem wildromantischen, herrlichen Waldtale sich emporhebt, das menschliche Hand zu einem lieblichen Garten umgeschaffen. Zu dem Schlosse gehört ein alter, aus schwarzem Basalt errichteter Rundturm, von alters her der „Bürgermeister“ genannt, weil der Sage nach ein solcher in seinem Verließe zuerst den Hungertod fand, er diente lange als Gefängnis, und der in der Gemeinde Damitz gelegene Galgenberg erinnert heutigen Tages noch an die Zeit, wo die Zwingherren von Hauenstein das Blutgericht ausübten.

Beachtung verdient ferner das Perlenzimmer. Wie der Volksmund erzählt, sollen allhier Nonnen die im Egerflusse gefischten Perlen verwahrt haben. Nach einer andern Überlieferung hieß besagtes Gemach eigentlich „Perlhefterstube“, weil sich daselbst zur Zeit der Schlickschen Herrschaft im 16. Jahrhundert eine Perlhefterei befand.

An der Felswand in der Vorhalle des Schlosses bemerkte man sonst einen schwarzen Fleck, angeblich vertrocknetes Blut, welches ein Herr von Vitzthum dort im dreißigjährigen Kriege kämpfend vergossen haben soll.



 
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