753. Die Prinzenkleider in der Kirche zu Ebersdorf. E-Mail

(Nach Berkenmeyer, Cur. Antiquarius S. 652 und W. Schäfer, Der Prinzenraub, S. 50 bei Gräße a. a. O. No. 528.)


Nachdem die beiden sächsischen Prinzen Ernst und Albert ihrem Räuber, dem Ritter Kunz von Kauffungen, durch Gottes Hülfe glücklich entronnen waren, machte der ganze Hof eine Wallfahrt nach der Ebersdorfer Kirche bei Chemnitz, und der Kurfürst ließ daselbst die Kleider der beiden jungen Herrlein, so sie bei ihrer Entführung angehabt,

wie auch des Köhlers Schmidt, der sie errettet hatte, Kittel und Kappe aufhängen. Bei den Kleidern wurden folgende Verse angeschrieben:

Kuntz Kauffung der viel wilde Mann,

Im Meißnerland ist kommen an,

Wohl auf das Schloß zu Altenborg,

Sehr frech und kühn ohne alle Sorg,

Dem Fürsten allda seine Kind,

Entführt hat listig und geschwind,

Der Kleider noch sie hängen seht,

Ein jeder der fürüber geht,

Die dazumahl bald nach der That,

Der Vater hergehänget hat.


Die gegenwärtig in der Pfarre von Ebersdorf aufbewahrten Kleider der Prinzen Ernst und Albert sind nur getreue Nachbildungen.



 
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