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300. Die Schätze der Burg Niederlauterstein bei Zöblitz.

(Wg. im „Glückauf“, 2. Jahrg., No. 5.)


Unweit der Stadt Zöblitz an den Usern der Pockau liegen die Ruinen der alten Burgen Ober- und Niederlauterstein. Die Burg Oberlauterstein, 1/4 Stunde westlich von Zöblitz über dem rechten Pockauufer auf einer felsigen Bergecke, wurde schon im Jahre 1430 von den Hussiten, die eben von der Verwüstung der Schneeberger Bergwerke herkamen, geschleift. Das Schloss Niederlauterstein, nur einige Minuten unterhalb davon am linken Pockauufer, erhielt sich über 200 Jahre länger. Vieles erzählt man sich von den früheren Besitzern desselben,

den Herren von Berbisdorf, deren einer 1530 bei einem Brande des Schlosses auf schreckliche Weise sein Leben verlor. Es war Georg von Berbisdorf, ein gebrechlicher Greis von 90 Jahren. Um ihn vom Flammentode zu retten, wollte man ihn, in Tücher gewickelt, zu einem der Fenster herablassen, allein die in der Eile nicht festgeknüpften Knoten lösten sich und der unglückliche Alte wurde an den Felsen zerschmettert. Nachdem im Jahre 1559 Kurfürst August das Schloss von Kaspar von Berbisdorf gekauft und zum Sitz eines Amtes bestimmt hatte, wurde es im März 1639, als am Gründonners- und Karfreitage Banners Scharen die ganze Umgegend verwüsteten, von drei schwedischen Reitern in Brand gesteckt und nun von seinen Bewohnern verlassen. So weit die Geschichte.

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