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357. Anfang des Bergwerks St. Briccius am Pöhlberge.

(Richter, Umständliche Chronica der freyen Bergstadt St. Annaberg. Annaberg, 1746, S. 11-13.)


I. Es soll ein Bergmann des Nachts im Traum eine göttliche Erscheinung gehabt haben, dem habe geträumt, es komme ein Engel zu ihm, der sagte, er solle in den Wald zu einem gewissen Baume gehen, den ihm auch der Engel im Traum bezeichnet, da würde er ein Nest mit goldenen Eiern finden. Darauf sei der Bergmann, als es Tag geworden, aufgestanden und habe den ihm im Traume gezeigten Baum gesucht und auch gefunden. Als er nun vermittelst einer Fahrt auf solchen Baum gestiegen, so habe er das Nest mit den güldenen Eiern zwar gesucht, aber nichts angetroffen. Da er wieder herunter gestiegen, sei der im Traum ihm vorher erschienene Engel alsbald zu ihm gekommen und habe ihm befohlen, er solle bei diesem Baum einschlagen, so würde er das Nest mit denen güldenen Eiern antreffen. Als der Bergmann diesem Befehle des Engels gefolgt und zu schürfen angefangen, so habe er auch wirklich einen reichen Silbergang entblößet, darauf alsdann der Bergbau allhier angegangen. Es ist diese Geschichte in der Hauptkirche zu St. Annaberg an dem hintern Teile des kleinen Altars, welchen die Knappschaft 1521 erbauen ließ, abgebildet. Auch lieget in der alten Sakristei der Hauptkirche ein großer runder Stein, auf welchem dieselbe Geschichte ausgehauen steht.

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