(Köhler, Volksbrauch ec., S. 552, Mitteilungen des Nordböhm. Excursions-Clubs, 7. Jahrg., S. 132.) In dem nur aus wenigen Häusern bestehenden Lauterholz bei Lauterhof und Stangengrün soll man keine Sperlinge finden. Man hat sie schon in Nestern dorthin verpflanzen wollen, aber sie sind nicht geblieben. Dasselbe erzählt man von Karlsfeld, wohin man Sperlinge aus Eibenstock brachte, ohne dass sie geblieben sind. Es wird erzählt, dass diese Vögel von Zigeunern weggebracht worden seien. Als in früheren Zeiten zur Thomasmühle bei Falkenau noch ausgedehnte Felder gehörten, wurden dieselben sehr von Sperlingen besucht, welche an den Saaten bedeutenden Schaden anrichteten. Da kam eines Tages eine alte Zigeunerin, welche den Müller um ein Almosen anflehte. Der Müller bot ihr eine gute Belohnung an, wenn sie die lästigen Gäste vertreiben könnte. Da sprach sie über die Sperlinge einen Spruch und von jener Zeit an waren auf den Feldern der Thomasmühle und auch in dem benachbarten Hillemühl keine Sperlinge mehr zu sehen. Erst, nachdem 1867 die Bahn gebaut wurde, haben sich etliche in Hillemühl angesiedelt. Die Thomasmühle aber fliehen sie noch heute. |
weiter …
|