(Johann Vulpius, Plagium Kauffungense, das ist: Der Chur-Fürstl. Sächß. Printzen durch Conrad (Curt, Cuntz) von Kauffungen, geschehene Entführung aus dem Schlosse zu Altenburg, wie sich solche Anno 1455 zugetragen. Ohne Jahrzahl.) Nachdem Kunz von Kauffungen mit seinen Genossen in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1455 die beiden Prinzen Ernst und Albert aus dem Schlosse Altenburg geraubt hatte, setzte er den erst genannten Prinzen auf ein gut gesattelt Ross und führte ihn bei finsterer Nacht nach dem Lande Böhmen zu, erstlich durch die Leine, so ein Wald oder Holz bei Altenburg gelegen, ferner durch die Rabensteiner Wälder bis ohnfern Elterlein um die Gegend des Klosters Grünhain, dahin er bei aufgehendem Mondschein gegen Morgen gekommen, vermeinend, nun mit seinem hohen Gefangenen leicht vollends nach Böhmen zu gelangen. Die andern haben den Prinzen Ernst auch auf ein Ross gesetzt und zwischen sich einen andern Weg davon geführt, willens ihn durch das Vogt- und Frankenland durch einen andern Strich in ihre Gewahrsam zu bringen, denn sie hatten sich dessen zuvor mit einander verglichen, diesen Raub durch unterschiedliche Wege wegzubringen, und obschon ein Teil mit seinem Prinzen ergriffen würde, so sollte doch der andere Teil seinen gefangenen Herrn nicht eher von sich geben, es wäre ihnen denn allen das Leben und Straffreiheit zugesagt. |